Lajos Kassai:
„Ich wurde Bogenbauer. Ich wollte die legendären Reflexbögen bauen, die soviel zum militärischen Erfolg der diszipliniertesten und am besten ausgebildeten berittenen Bogenschützen Europas jener Zeit beigetragen hatten, die Bögen der nomadischen Magyaren des karpatischen Beckens.
Károly Cs. Sebestyén fand heraus, dass die Knochen, die in den Gräbern magyarischer Siedlungen gefunden worden waren, dazu gedient hatten, den Griff und die Enden der Bögen zu verstärken. Später rekonstruierte Dr. Gyula Fábián den Bogen unter ausschließlicher Verwendung natürlicher Materialien.
Ich brach mit dieser traditionellen Methode, weil ich fand, dass wir nicht unsere Vorfahren nachahmen, sondern denjenigen Weg einschlagen sollten, den sie heute nehmen würden. Die Form des Bogens hatte ich schon als kleiner Junge bewundert. Ich war sogar soweit gegangen, sie aus einem einfachen Brett herauszuschneiden. Wenn dieses Brett auch als Bogen nutzlos war, so konnte ich doch seine Form bewundern. Die äußere Erscheinung des Bogens sollte dem traditionellen Vorbild folgen, aber für die Bestandteile sollten wir die modernsten Techniken und Materialien benutzen. Ich war der erste Bogenbauer der Welt, der Reflexbögen mit steifen Enden in Serie produzierte. Meine Bögen sind nahezu unzerstörbar und behalten ihre technischen Eigenschaften auch unter extremen Wetterbedingungen bei.“